Für mich soll es Konfetti regnen! Wie ich mit vielen kleinen Schritten große Veränderungen bewirke – und auch die kleinen feiere.
Ich erzähle hier von meiner neuen Art und Weise, Dinge anzugehen – weil die alte Methode nicht funktioniert hat. Ich beginne damit, welche Herangehensweise bei mir nicht funktioniert – im Alltag, beim Ordnung machen, im Berufsleben, bei den Themen Geld und Zeit haben: HABEN – TUN – SEIN (in dieser Reihenfolge). Ich will … haben. Was muss ich dafür tun? Dann bin ich die, die … hat. Das war lange, sehr lange meine Art und Weise, Dinge anzugehen.
Vom „Haben – Tun – Sein“ zum „Sein – Tun – Haben“

Heute gehe ich es anders an – und das funktioniert. Manchmal vergesse ich sie und falle wieder in den alten Trott. Oder ich zweifle an der neuen Methode, da ich keine Erfolge sehe oder es mir zu langsam (mit einem Projekt, mit einer Zielerreichung) voran geht. Was dann hilft ist: Auf die Dinge schauen, die ich bereits geschafft habe. Das habe ich die letzten beiden Tage getan. Habe Notizen, Tagebucheinträge und Maßnahmenlisten von mir durchgelesen und zuerst gedacht: Mist, viel kann ich da aber nicht abhaken, die meisten Ziele für dieses Jahr sind noch immer Ziele. Ich habe sogar ein Audio von mir wiederentdeckt, worin ich über meine Erkenntnisse spreche. Dann habe ich jedoch gemerkt, dass mein Erfolg die Veränderung war, in welcher Energie ich die Dinge mache. Dinge mit einer förderlichen Einstellung/Energie zu tun, bereichert meinen Alltag – ob im Haushalt oder im Job.
Das neue System in umgekehrter Reihenfolge bringt mir Freude und Leichtigkeit: SEIN – TUN – HABEN.
Ins SEIN kommen: Praktische Wege & Tools
In das SEIN zu kommen erfordert mehr oder weniger Aufwand. Dabei geht es darum, sich bewusst vorzustellen, wie es ist, bereits die Person zu sein, die das Ziel erreicht hat – und sich auch genauso zu fühlen. Zum Beispiel mithilfe von:
- Fantasiereisen oder Imaginationstechniken: durch bewusstes Einsetzen der eigenen Vorstellungskraft als diese Person sehen und fühlen.
Zum Beispiel habe ich einst die Übung gemacht, wo ich als die ordentliche Doris durch die Stadt gegangen bin und dabei gedacht, wie denkt, fühlt, bewegt sich dieser Zwilling von mir. Probieren geht über studieren, dachte ich mir. Es war damals eine schräge und gleichfalls erheiternde Übung. - Wörter visualisieren, die den Zustand beschreiben
Mittlerweile gehe ich so vor, dass ich mir die Wörter, wie ich mich als mein Zwilling fühle, der das Ziel, also das SEIN bereits erreicht hat, visualisiere … - Körperhaltung oder Stimme anpassen
… und dabei wahrscheinlich schon automatisch eine andere Körperhaltung einnehme und meine Stimme verändere.
Ich kann hier keinen Crashkurs dazu anbieten. Trotz (Online-)Workshops und Literatur zu Themen wie Manifestieren, Transformieren, Zeit- und Selbstmanagement, Ordnung in realen und digitalen Räumen, Leadership, innere Antreiber, … habe ich wahrscheinlich 1 Jahr gebraucht, um das was ich bereits “behirnt” (intellektuell verstanden) habe durch Praxis und Austausch mit anderen zu erkennen was tatsächlich funktioniert um ins SEIN zu kommen. Und sei es erstmal nur gefühlt, um den nächsten Schritt zum beruflichen Erfolg oder dem entstaubten Bücherregal, … näher zu kommen.
Wie Luise Walther in ihrem Buch über Neurozentriertes Training meint: Die mentale und psychologische Ausdauer sei für die Zielerreichung entscheidend (S. 116). Dabei spielt die eigene Einstellung (Erwartungen, Überzeugungen) eine große Rolle, die uns oftmals zurückhält. Neues zu wagen, neue Blickwinkel einzunehmen und Techniken zu erproben braucht das WAS (Ziel) und das WARUM, das es wert ist, dass wir bekannte Wege verlassen.
Weitere Tools, um in das SEIN zu kommen
- Massnahmenliste schreiben: alles notieren, was ich tun kann, um mich selbst zu stärken und was mehr Freude und Leichtigkeit bringt. Oder eine Liste, was ich für mein Ziel tun kann. Das kann ein Brainstorming mit verrückten Dingen sein. Das können relativ leicht umsetzbare Dinge wie ein cooler Drink im Lieblingsglas bis zur Ausbildung sein.
- neue Bezeichnungen (Affirmationen) für digitale Ordner (“I´m connected”,”I´m rich”,”I´m healthy” …)
- Kleine Rituale – z. B. Mit einem schönen Stift die Blog-Beiträge schreiben. Sie sei in eine andere Stadt gereist, um sich genau dort einen wertvollen Füller zu kaufen, um sich erfolgreich zu fühlen, so eine Erzählung. Ich kann dieser Geschichte jedenfalls abgewinnen, dass es sich mit einem schönen Stift besser schreibt.
Entscheidend ist die Energie dahinter: Wie cool, wunderbar wäre das!
Wenn wir Stress haben, ängstlich oder müde sind haben wir meist keine kreativen Ideen, was wir uns gutes oder für unser Ziel tun können. In der Regel verhalten wir uns in solchen Situationen gewohnt und selten zu unseren Gunsten. Da können solche Listen schon helfen, nicht förderliche Gedanken und Gefühle zu stoppen, tief durchzuatmen, ev. sich durchzustrecken, zu bewegen, achtsam zu sein, was gerade gut tut bzw. unterstützend ist.
Später denken wir dann: Das hätte ich auch tun können. “Haben wir aber nicht. Und genau darum geht es – den eigenen Potenzialraum besser zu nutzen und Fähigkeiten zu erkennen, die wir trainieren könnten …” (Permantier, 2019, S. 209)
“Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können.” Mary Anne Evans (Permantier, 2019, S. 209)
Die 88er-Liste: Dranbleiben mit Freude
Ein für mich wunderbares Beispiel, wie dranbleiben Freude macht, war ein Kommentar zu meinem Social-Media-Post über die „88er-Liste“. Inspiriert durch Coach Maria Husch schrieb ich 88 Dinge auf, die ich für mein Ziel tun könnte.
Vielleicht reichen auch 8 – wie in der Übung „Die verrückte Acht“ (in Businessworkshops verbreitet), wo man sich jeweils 1 Minute für 8 Lösungsideen für bestehende Herausforderungen Zeit nimmt (Walther, 2023, S. 117).
Aber die 88 hat einen Vorteil: Erst nach der Hälfte wird es wirklich herausfordernd – und spannend. Dann entstehen Ideen, die über das Gewohnte hinausgehen.
Das herzliche Feedback einer Mitstreiterin auf meinen Beitrag hat mir gezeigt: Austausch motiviert und macht den Weg leichter.

Gemeinsam leichter: Inspiration durch Austausch
Vor allem danke ich Maria Husch & Team und allen aktiven Teilnehmerinnen für die Inspirationen und die Energie in den Online-Workshops und der Facebook-Gruppe. Dort habe ich gelernt, mit Freude und Leichtigkeit Dinge auszusortieren, Notwendiges in einer neutralen Stimmung zu erledigen (z. B. Steuererklärungen). Ich hatte Unterstützung bei meinen Zielformulierungen und bei der Entwicklung eines Umsetzungsplans.
Diese Community hat mir gezeigt: Umsetzung darf leicht gehen, Freude bereiten und voller Energie sein. Oder, wie ich es nenne: Es darf Konfetti regnen.
Quellen:
Permantier, M. (2019). Haltung entscheidet. Führung & Unternehmenskultur zukunftsfähig gestalten. München: Verlag Franz Vahlen GmbH.
Walther, L. (2023). Schmerzzentrale Gehirn. Neurozentriertes Training: das Schmerzgedächtnis umprogrammieren und Schmerzen lindern. Stuttgart: TRIAS Verlag in Georg Thieme Verlag KG.
Liebe Doris, das Foto finde ich großartig! Ein Sprung voller Elan – ein echter Hingucker! Nachdem ich deinen Blog gelesen habe verstehe ich auch deine Leichtigkeit, dein Sein. Vielen Dank für deinen Einblick ins SEIN – TUN – HABEN. Und die Idee mit der 88er Liste finde ich super! Einfach mal zu beginnen und abzuwarten welche Gedanken nach 20 Dingen hinzukommen finde ich einfach spannend. Ist auf alle Fälle eine Anregung …
Alles Liebe, Ulrike
Liebe Ulrike! Vielen Dank für deinen Kommentar, freut mich sehr! Viel Freude beim Ausprobieren der 88er-Liste oder eine für dich andere neue, spannende Methode. Alles Liebe, Doris